
Die Sonne ging gerade unter in Kana. Man sah sie vom Haus von Zacharias und Elisabeth aus, vom Schlafzimmerfenster hinter den Häusern verschwinden. Die beiden sahen sie nicht. Sie lagen zusammen eng umschlungen im Bett. Er lag auf ihr und griff sanft ihren Hinterkopf. Sie atmete laut auf. Er lächelte. Dann umfasste er sie plötzlich kräftiger, zog sie an sich und hielt sie. Er stöhnte laut. Einige Augenblicke später lagen sie nebeneinander im Bett und strahlten beide vor Freude. Elisabeth hielt sich den unteren Bauch und schloss die Augen. Eine warme Energie durchzuckte sie. Sie atmete langsam ein und aus. Noch ein Energieschub. Sie schaute ihn aus den Augenwinkeln an und begann: „Mhmh, ich hätte nicht gedacht, dass wir noch so viel …“ Sie stockte und sah erstaunt zu ihm. Er schaute in ihre Augen und griff nach ihrer Hand. Ihr Mund öffnete sich leicht, sie schaute an die Decke und begann tief zu atmen und im Gesicht immer mehr zu strahlen. Zacharias fasste sich an seine Brust und fing an zu lachen. Sie machte ihm ein Zeichen innezuhalten. Und er schaute sie an.
Nach einigen Augenblicken sagte sie: „Er ist da! Er ist da.“ Tränen liefen ihr über die Augen. „Er ist angekommen.“ Sie hielt ihren Bauch und schaute hinunter. „Er hat mich umarmt. Er freut sich so hier zu sein. Er hat mich ––– Mutter genannt.“
Zacharias umarmte sie und Tränen liefen über seine Wangen. „Er hat mir gesagt, dass er dankbar ist, dass ich so lange gewartet habe und nie gezweifelt. Er sagt, es ist jetzt allein von dem Warten so viel Vertrauen in mir nach 45 Jahren. Und das wird er brauchen für seine Aufgabe.“ Zacharias staunte. Tausend Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Einer davon war: „Gut, dass ich nicht reden kann. Ich würde jetzt so viel Unsinn fragen.“ Er faltete seine Hände zum Beten und Elisabeth tat dasselbe. Dann umarmten sie sich wieder, lange. Elisabeth lachte immer wieder und schaute nach oben. Dann sagte sie: „Wir werden ein größeres Bett brauchen.“ Zacharias lächelte sie an: „Ich gehe morgen zu Josef und bestelle eins.“
